Jochen Zeitz gibt Führung bei Harley-Davidson ab
Veröffentlicht am 09.04.2025

Jochen Zeitz, der aktuelle CEO des legendären Motorradherstellers Harley-Davidson, wird das Unternehmen im Laufe des Jahres 2025 verlassen. Wie der Vorstand des Unternehmens am 8. April mitteilte, läuft bereits seit Ende 2024 die Suche nach einem geeigneten Nachfolger. Zeitz hatte sein Interesse bekundet, nach fünfjähriger Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender in den Ruhestand zu treten.

Der 62-jährige Manager wird jedoch so lange im Amt bleiben, bis ein passender Nachfolger gefunden ist, um einen geordneten Führungswechsel zu gewährleisten, wie das Unternehmen in Milwaukee bekannt gab. Der Vorstand würdigte in seiner Mitteilung die bedeutenden Beiträge von Zeitz während seiner Amtszeit, insbesondere die Entwicklung und erfolgreiche Umsetzung der “Hardwire”-Strategie, die als fünfjähriger Strategieplan (2021-2025) konzipiert wurde.
Zeitz übernahm die Führung von Harley-Davidson im Mai 2020, nachdem er zunächst als Interims-CEO eingesetzt worden war. Seine Ernennung erfolgte in einer der herausforderndsten Betriebsphasen in der Geschichte des Unternehmens. Der in Mannheim geborene Zeitz war bereits seit 2007 Mitglied des Vorstands von Harley-Davidson und leitete den Nachhaltigkeitsausschuss des Unternehmens seit dessen Gründung im Jahr 2011.
Bilderbuch-Karriere
Der deutsche Manager blickt auf eine beeindruckende Karriere zurück. Mit nur 30 Jahren wurde er 1993 zum jüngsten Vorstandsvorsitzenden eines börsennotierten Unternehmens in Deutschland, als er die Führung bei Puma übernahm. Während seiner 18-jährigen Amtszeit transformierte er den angeschlagenen Sportartikelhersteller zu einer der drei führenden globalen Sportmarken und steigerte den Aktienkurs um beeindruckende 4.000 Prozent.
Bei Harley-Davidson führte Zeitz zunächst den “Rewire”-Plan ein, der später in die umfassendere “Hardwire”-Strategie mündete. Diese konzentrierte sich auf die Priorisierung von Produkten mit hoher Gewinnspanne, den Rückzug aus internationalen Märkten mit geringen Verkaufszahlen und die Modernisierung des Markenimages. Unter seiner Führung wurde auch die Elektro-Motorradsparte LiveWire als eigenständiges börsennotiertes Unternehmen ausgegliedert.
Trotz seiner strategischen Neuausrichtung stand und steht Harley-Davidson vor erheblichen Herausforderungen. Das Unternehmen kämpft mit einer schwindenden Nachfrage bei jüngeren Kunden, während die Kernkundschaft der Baby-Boomer zunehmend altert. Im Februar 2025 prognostizierte Harley-Davidson, dass der Gewinn und die Motorradumsätze im laufenden Jahr stagnieren oder um bis zu 5% sinken könnten, da Verbraucher bei größeren Anschaffungen zurückhaltender werden. Aktuell sieht sich das Unternehmen - gerade was den Absatz auf dem wichtigen europäischen Markt angeht - mit den Auswirkungen der harschen Zollpolitik der Trump-Administration bedroht. In Europa sind jungst hohe Extrazölle für Motorräder aus den USA in Kraft getreten.
Die wichtigsten Fakten im Überblick:
- Jochen Zeitz tritt 2025 nach fünf Jahren als CEO von Harley-Davidson zurück
- Der Vorstand hat bereits Ende 2024 die Suche nach einem Nachfolger eingeleitet
- Zeitz bleibt im Amt, bis ein geeigneter Nachfolger gefunden ist
- Unter seiner Führung wurde die “Hardwire”-Strategie entwickelt und umgesetzt
- Der 62-jährige Manager war zuvor 18 Jahre lang erfolgreich als CEO bei Puma tätig
- Trotz strategischer Neuausrichtung kämpft Harley-Davidson mit sinkender Nachfrage und prognostiziert stagnierende oder rückläufige Umsätze für 2025