Motorrad-Neuzulassungen in Italien, Frankreich und Spanien: Ein durchwachsener Start ins Jahr 2025

Veröffentlicht am 14.04.2025

Stephan Krückel Stephan Krückel

Das erste Quartal 2025 zeigt ein gemischtes Bild für die Motorrad-Neuzulassungen in den Kernmärkten Europas. Während Spanien mit minimalen Rückgängen überrascht, kämpfen Italien und Frankreich mit deutlichen Einbrüchen.

Licht, aber auch viele Schatten wirft der Zweiradmarkt auf den wichtigen EU-Märkten Frankreich, Italien und Spanien.
Licht, aber auch viele Schatten wirft der Zweiradmarkt auf den wichtigen EU-Märkten Frankreich, Italien und Spanien.      Foto: Honda

Die Entwicklungen auf den Motorrad-Märkten Italiens, Frankreichs und Spaniens im ersten Quartal 2025 spiegeln die Herausforderungen wider, die durch neue Emissionsstandards, herausfordernde wirtschaftliche Rahmenbedingungen und den Liquiditäts-sichernden Abverkauf von Lagerbeständen entstehen. Besonders die Einführung der Euro-5-Plus-Abgasnorm hat die Dynamik in den Märkten beeinflusst.

Italien: Scharfer Rückgang nach Rekordjahr

Nach einem starken Anstieg der Neuzulassungen im Jahr 2024 (+10 %, 352.294 Einheiten) verzeichnete Italien im ersten Quartal 2025 einen deutlichen Rückgang um 13,3 % auf 73.777 Einheiten. Laut Branchenberichten ist dieser Rückgang vor allem auf den Abverkauf von Händler-zugelassenen Fahrzeugen aus dem Vorjahr zurückzuführen. Sowohl der Scooter- als auch der Motorradsektor verzeichneten Verluste (-4,8 % bzw. -22,4 %), während der ohnehin auf niedrigem Niveau dümpelnde Markt für Elektrofahrzeuge gleich um satte 30,5 % einbrach. Hersteller wie Honda (+1,8 %) konnten sich leicht behaupten, während Piaggio (-20,9 %) und Yamaha (-20,3 %) stark verloren.

Spanien: Stabilität trotz Herausforderungen

In Spanien zeigte sich der Markt widerstandsfähig mit nur einem leichten Rückgang von 0,5 % auf 47.750 Einheiten im ersten Quartal. Besonders positiv entwickelte sich Branchenanalysten zufolge der März mit einem Zuwachs von 7,1 %, was die schwachen Monate Januar und Februar ausglich. Honda bleibt Marktführer mit einem Plus von 7,1 %, während chinesische Marken wie Zontes (+119 %) oder Voge (+44,9 %) stark zulegten.

Frankreich: Dramatischer Einbruch

Frankreich hingegen erlebte einen massiven Rückgang der Neuzulassungen um 25,8 % auf nur noch 38.278 Einheiten im ersten Quartal. Sowohl der Scooter- als auch der Motorradsektor verloren stark (-27,4 % bzw. -23,2 %), auch Elektrofahrzeuge hatten mit einem Minus von 28,1 % zu kämpfen. Honda konnte seine Marktführerschaft trotz eines Rückgangs von 15,7 % behaupten, während Yamaha (-25,4 %) und BMW (-18,7 %) ebenfalls Verluste hinnehmen mussten.

Fazit zum ersten Zweirad-Zulassungsquartal 2025 im Süden Europas:

  • Italien: Starker Rückgang (-13,3 %) nach Abverkauf von Lagerbeständen; alle Segmente betroffen.
  • Spanien: Stabiler Markt (-0,5 %) dank positiver Entwicklung bei Elektrofahrzeugen (+17,4 %).
  • Frankreich: Schwere Verluste (-25,8 %) durch wirtschaftliche Unsicherheiten und Lagerbereinigungen.

Die Märkte stehen vor ähnlichen Herausforderungen wie neue Emissionsvorschriften und wirtschaftliche Unsicherheiten – doch die Reaktionen fallen unterschiedlich aus. Während Spanien Stabilität zeigt, kämpfen Italien und Frankreich mit deutlichen Rückschlägen.