Ducatis neuer V2-Motor: Technische Innovationen und Fakten im Überblick
Veröffentlicht am 06.08.2025

Ducati stellt einen neuen 890 cm³-V2-Motor vor, der laut Hersteller den bisherigen Gewichtsrekord für firmeneigene Zweizylindermotoren unterbietet. Der Motor soll innovative Technik und vielseitige Einsatzmöglichkeiten bieten – sagt zumindest der Hersteller.

Ducati hat mit dem 54,4kg schweren V2-Motor einen neuen Zweizylinder präsentiert, der laut Unternehmensangaben der leichteste Vertreter dieser Bauart in der Firmengeschichte sein soll. Im Vergleich zu früheren Modellen wie dem Superquadro 955 oder dem Testastretta Evoluzione spart der neue Motor bis zu 9,4 kg ein, so Ducati. Die Verbindung von „modernster“ Technik mit variabler Ventilsteuerung (IVT) und weiteren konstruktiven Neuerungen wird vom Unternehmen als Schritt in Richtung Vielseitigkeit und Effizienz bezeichnet.
Zwei Powerstufen
Nach Herstellerangaben kommt der V2 mit zwei Leistungsvarianten: einer sportlich abgestimmten Version mit 120 PS, die mit einer Rennabgasanlage auf bis zu 126 PS gesteigert werden kann, sowie einer für Allround-Einsätze robust ausgelegten 115-PS-Variante. Hier hebt Ducati hervor, dass bei der Adventure-Version verstärkte Komponenten, eine kraftvollere Lichtmaschine sowie eine kürzere Übersetzung für steilere Anfahrten zum Einsatz kommen. Die angegebenen Maximalwerte beim Drehmoment betragen laut Ducati 93,3 Nm bzw. 92,1 Nm, jeweils bei einer Nenndrehzahl von 8.250U/min.
Die variable Ventilsteuerung IVT reguliert laut Hersteller die Steuerzeiten des Einlassventils stufenlos über einen Bereich von 52 Grad. Ducati zufolge stehen dadurch schon bei 3.000 U/min mehr als 70% des maximalen Drehmoments zur Verfügung, während das Drehmoment im relevanten Drehzahlband zwischen 80 und 100% des Maximalwerts bleiben soll. Aussagen wie „harmonische und kraftvolle Drehmomententfaltung in allen Drehzahlen“, wie vom Unternehmen verwendet, bezeichnen konstruktionsbedingte Vorteile, die jedoch in der Praxis von Fahrweise, Abstimmung und weiteren Faktoren abhängig sind.
Im Hinblick auf die Wartungsfreundlichkeit gibt Ducati „Ventilspielkontrollen nur alle 45.000 km“ an – ein in der Klasse weit überdurchschnittlicher Wert, der die Unterhaltskosten senken kann.
Hinzu kommen technische Details wie DLC-beschichtete Schlepphebel (Diamond-Like-Carbon), hohle Einlassventilschäfte zur Gewichtsoptimierung sowie eine aufgeräumte Bauweise: Die Wasserpumpe sitzt erstmals am vorderen Zylinder, wodurch Schlauchwege verkürzt werden. Auch ein kompakt im V positionierter Wasser-Öl-Wärmetauscher ersetzt einen zusätzlichen Ölkühler. Das Getriebe erhält das Ducati Quick Shift 2.0-System.
Ducati verweist in der eigenen Darstellung mehrfach auf „maximalen Fahrspaß“ und den „Schlüsselcharakter“ des V2 im eigenen Modellportfolio. Für eine sachliche Einordnung ist festzuhalten: Die technischen Innovationen dienen in erster Linie der Effizienz, Zuverlässigkeit und einer möglichst breiten Einsetzbarkeit, sowohl sportlich als auch im Alltag. Gleichzeitig erfüllt der Motor die aktuelle Euro 5+-Norm.
„Mit diesem neuen Motor das Erbe der legendären Pantah und der weiteren V2-Motoren von Desmodue bis Superquadro fortzuführen“, wie Ducati mitteilt, unterstreicht die strategische Bedeutung des V2 in der Markenidentität.
Fazit zum neuen Ducati-V2:
- Der neue Ducati V2-Motor bringt laut Hersteller ein deutlich geringeres Gewicht im Vergleich zu Vorgängermodellen.
- Zwei Leistungsvarianten eignen sich laut Werksangabe je nach Einsatzgebiet für sportlichen Betrieb oder Adventure-Touren.
- Versprochene Vorteile wie „harmonische Leistungsabgabe“ oder „maximaler Fahrspaß“ sind technikbedingt nachvollziehbar, hängen in der Praxis aber von mehreren Faktoren ab.
- Lange Wartungsintervalle und technische Innovationen könnten die Betriebskosten senken und die Vielseitigkeit des Motors erhöhen.
- Die Bezugnahme auf das Ducati-Erbe unterstreicht die Bedeutung des V2-Konzepts für die Marke.
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